Dienstag, 09 Juli 2013 18:04

Familien in der Krise, eine besondere Herausforderung

Krisensituationen fordern uns heraus und bringen uns an unsere Grenzen. Es gibt gesunde Herausforderungen, an denen wir wachsen. Manche Ereignisse stürzen wie eine Flutwelle über uns herein. Sie kommen mit einem Tempo daher, das uns den
Atem und auch manchmal vorübergehend den Verstand raubt.

Der Tod eines Kindes oder des Partners sind solche Ereignisse. Passiert das, kann einem der Boden unter den Füßen weg rutschen, das Familien- und Beziehungsgeflecht gerät ins Wanken oder gar aus den Angeln. Wenn ein Familienmitglied ernsthaft erkrankt, ist die Situation oftmals so angespannt und schwierig, dass Kommunikation untereinander nur sehr erschwert verläuft oder gar nicht mehr stattfindet. Doch gerade jetzt ist es besonders wichtig, in einer guten Verbindung zu bleiben.

Die tödliche Krankheit, die der geliebte Mensch bekommt aufgrund derer er nicht nur ständiger Hilfe bedarf sondern auch der baldige Tod einzubeziehen ist, fordert von allen Beteiligten eine hohe soziale Kompetenz. Der Großteil der Energie und die gesamte Aufmerksamkeit der Familie fließt in die ersehnte Genesung des Erkrankten. Eine angestrengte und anstrengende Suche nach der Wunderlösung beherrscht die Situation. Der Wunsch, die letzten Tage, Wochen und Monate dem Sterbenden so angenehm wie möglich zu machen, haben absolute Priorität. Alles andere rutscht in den Hintergrund. In diesem ungeheuren Stress ist es oft nicht möglich, den Überblick zu behalten. Auch nach dem Tod eines geliebten Menschen, sei er nun plötzlich oder absehbar eingetreten, verschleiert sich der Blick durch Trauer, Sorgen und Stress für die anderen Familienmitglieder. So Vieles muss gleichzeitig in kürzester Zeit bedacht und erledigt werden. Jedes Familienmitglied geht mit der angespannten Situation anders um. Es gibt keine einfache und schnelle Lösung, die allen übergestülpt werden kann. Unter Stress reagieren manche der Betroffenen auch vermeintlich unangemessen und überfordern damit die anderen Beteiligten. Die Not und das dahinter verborgene Bedürfnis der Person müssen erkannt werden, um Verzeihungsarbeit leisten und um wieder eine einvernehmliche Basis herstellen zu können.

Aber gerade in Extremsituationen fehlt uns oft die Möglichkeit, angemessen zu reagieren. Wir haben keine Zeit, neue Handlungsmuster, welche die gesamte Situation mit einbeziehen zu entwickeln. Es geht darum, den Umgang mit Krankheit oder Krise für jeden einzelnen und für die Gesamtheit der Familie oder der Beziehung zu ermöglichen. Somit finden die Betroffenen und Beteiligten mit therapeutischer Unterstützung einen Weg, der die Bedürfnisse aller berücksichtigt. Auf diese Weise kann Heilung ermöglicht und können Kontakt, Kommunikation und Verbundenheit wieder hergestellt werden. Beratung bzw. Coaching können an dieser Stelle sehr hilfreich sein. Die Familienmitglieder oder Partner kommen zu Einzelgesprächen und gemeinsam, um die Situation und den Druck, unter dem alle stehen, zu erleichtern. Handlungs- und Austauschmöglichkeiten werden erarbeitet. So können Alltag, Kommunikation und Gefühle allmählich wieder ins Fließen kommen. Mehr unter: www.trauerbegleiter.org/inhalt/krisenberatung..

Zu solchen Extremsituationen gehören beispielsweise Trennung, Scheidung, Unfall, Krankheit, Tod, Suizid sowie Gewalt, Mord und sexueller Missbrauch. Keine Frage, dass solche Situationen ungeheuren Druck auf alle Beteiligten ausüben und selbst die gesündesten Familien drohen, auseinander zu brechen. http://www.online-artikel.de