Patienten mit Arthrose-Beschwerden werden immer jünger
Auch wenn statistisch das Durchschnittsalter von Arthrose-Patienten bei 68 Jahren liegt, klagen auch immer mehr junge Menschen über Schmerzen aufgrund dieser Verschleißerkrankung. Ursache für die starke Gelenkabnutzung können Überbelastung, Fehlstellungen oder Deformierungen sowie Entzündungen sein. Bei jungen Menschen sind oft schlecht verheilte Sportverletzungen für den Beginn von Gelenkschmerzen verantwortlich. Auch X-Beine und Hüft-Fehlstellungen können schon im jungen Erwachsenenalter zu Schmerzen führen. Besonders das Knie ist anfällig für Verschleißerscheinungen. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa jeder Vierte, der unter 35 Jahre alt ist gelegentlich oder dauerhaft mit einer Knie-Arthrose zu kämpfen hat.
Frühzeitig mit der Vorbeugung und Therapie beginnen
Das Entstehen von Arthrose kann hinausgezögert bzw. verlangsamt werden. Fehlstellungen, Deformierungen oder Entzündungen sollten frühzeitig medizinisch und orthopädisch untersucht werden, um mögliche Korrekturen vorzunehmen und Therapien zu beginnen. Auch gezieltes Muskeltraining und Physiotherapie haben sich bei der Behandlung von Schmerzen im Gelenk bewährt. Im Anfangsstadium lassen sich Knorpelschäden und -reizungen oft auch mit einer minimalinvasiven Arthroskopie, auch Gelenkspiegelung genannt, behandeln. Und auch Orthesen als orthopädische Hilfsmittel helfen dabei den Bewegungsablauf zu korrigieren und das Gelenk zu entlasten.
Arthrose ist oft Folge von falscher Ernährung
In der Medizin gilt die Arthrose vor allem als Entzündungskrankheit. Ursache für die Entzündungen ist oft Übergewicht. Dieses verursacht systemische Entzündungen im Körper. Darüber hinaus belastet das überflüssige Körpergewicht die Gelenke zusätzlich. Die dadurch entstehenden Belastungsschmerzen führen zu Bewegungseinschränkung, was wiederum zu Gewichtszunahme führen kann - ein Teufelskreis. Aus diesem Grund werden derartig ursächliche Gelenkschmerzen vermehrt durch eine Ernährungstherapie behandelt. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung soll zwei Effekte haben:
Entzündungen sollen eingedämmt und vermindert werden
Durch Gewichtsverlust sollen die Gelenke entlastet werden
Wird eine darauf ausgelegte Ernährung durch maßvolle Bewegung ergänzt, sind die Chancen für eine Linderung der Beschwerden gut.
Viele Menschen nehmen auch Nahrungsergänzungsmittel wie Chondroitinsulfat bei Arthrose zu sich, um die überbelasteten Gelenke mit mehr Nährstoffen zu versorgen.
Bewegung ist oft hilfreich
Schmerzt das Knie oder die Hüfte, ist oft die Schonung des Gelenks in einer Ruheposition die erste Lösung. Doch dies kann in diesem Fall kontraproduktiv sein. Nur bei Belastung pumpt der Körper die Gelenkflüssigkeit durch den Knorpel, der dadurch geschmeidig bleibt und so als "Schmiermittel" für das Gelenk dienen kann. Regelmäßige und gezielte Bewegung ist daher ein probates Mittel bei Arthrose-Beschwerden. Durch Bewegung werden außerdem die Muskeln um das Gelenk gestärkt und können dieses somit entlasten. Und auch die Durchblutung wird durch körperliche Aktivität angeregt. Zusätzlich können Massagen und Physiotherapie die Elastizität und Geschmeidigkeit des betroffenen Bewegungsapparates verbessern.
Hilfe auch bei fortgeschrittener Arthrose möglich
Ist die Arthrose schon zu weit fortgeschritten, dann helfen Bewegungs- und Ernährungstherapien nur noch bedingt und sind lediglich als Begleittherapien unterstützend wirksam. Die Hauptursache kann nur noch durch einen medizinischen Eingriff nachhaltig behoben werden. Hier gibt es zum einen die Knorpeltransplantation.
Mit der Hilfe körpereigener Knorpelzellen soll das Nachwachsen von Gewebe stimuliert und die Puffer- und Schmierfunktion des Knorpels wieder nachhaltig hergestellt werden. Eine weitere operative Methode ist der Ersatz des Gelenks durch eine künstliche Prothese. Medikamentöse Behandlung von Arthrose sollte jedoch nur temporär erfolgen. Solche Therapien bekämpfen oft nicht die Ursache, sondern unterdrücken lediglich die Symptome. Über einen längeren Zeitraum angewendet, können sich die Nebenwirkungen der Medikamente zudem negativ auf die Gesundheit des Patienten auswirken.