Montag, 09 September 2013 20:50

Eine kleine Geschichte des Tanzes

Tanzen bewegt seit Urzeiten den Menschen. Tanzen bedeutet zu sprechen oder sich auszudrücken ohne Worte zu benutzen. Fred Astaire soll dazu einmal, in Betrachtung eines schönen Bildes, geäußert haben: "Tanz ist Esperanto mit dem ganzen Körper."  Wahrscheinlich seit dem der Mensch denken und fühlen kann, vielleicht noch bevor er sprechen konnte,

zumindest seitdem er aufrecht geht, tanzt er. Begonnen hat die Geschichte des Tanzes also auch in der Frühgeschichte der Menschheit: Am Anfang noch kultisch gebunden in Form von Ritualen und in der klassischen Antike als körperliche Ertüchtigung und Erziehung zu Anmut und Schönheit. Ab dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit, bildete sich dann vornehmlich im Adel der höfische Gesellschaftstanz aus. Getanzt wurde jedoch durch alle Schichten hinweg, wie die Bezeichnungen Volks- und Bauerntänze deutlich machen. Und diese machten die Entwicklung hin zu den heute als Gesellschaftstänzen bekannten oder bezeichneten Tänze überhaupt erst möglich.


Tanzformen
Unter Gesellschaftstanz versteht man, dass Tänze „in Gesellschaft" mit anderen Personen getanzt werden. Gesellschaftstänze werden in zwei Kategorien unterteilt: Standardtänze und Lateinamerikanische Tänze. Zu der ersten Kategorie gehört zum Beispiel der Wiener Walzer, Foxtrott, Tango, Slowfox und der langsamen Walzer. Zu den Lateinamerikanischen Tänzen zählt man den Cha-Cha-Cha, Jive, Paso Doble und Samba.

Eng verknüpft ist der Tanz natürlich mit der Musik und Musikinstrumenten, da beides in enger Verbindung steht. Die Musik gibt jedem Tanz einen Rhythmus vor, zu dem sich die Tänzer bewegen. Je nach Tanz, kommen zudem auch unterschiedliche Instrumente zum Einsatz.


Auch in Märchen wird getanzt
Auch in Geschichten und Märchen hat der Tanz seinen festen Platz, nehmen wir nur das Märchen vom Aschenbrödel, das nicht zum Ball, welcher hier der Brautschau des Prinzen dient, gehen darf. Aschenbrödel gelangt durch Zauberhilfe doch noch auf den Ball, muss ihn aber vorzeitig verlassen und verliert auf der Flucht ihren Tanzschuh auf der Treppe. Dieser hilft dem Prinzen jedoch sie noch ausfindig machen zu könne und beide heiraten.

Oder das Märchen der zertanzten Schuhe von den Gebrüdern Grimm. Nacht für Nacht zertanzen in besagtem Märchen die zwölf Töchter des Königs heimlich ihre Tanzschuhe beim Tanz mit verwunschenen Prinzen in der Unterwelt. Einem einfachen Soldaten gelingt es schließlich das Geheimnis zu lüften, nachdem zahlreiche Vorgänger das Scheitern beim Lösen des Problems mit dem Leben bezahlen mussten. Als Belohnung darf er sich eine Tochter zur Frau aussuchen und auch die anderen Schwestern bekommen ihre Traumprinzen.

Ähnlich wie im Märchen oder im Film bei deren Illustration oder Inszenierung Kostüme bzw. typische Bekleidungen bedeutend sind, könnte man festhalten, gelte für den Tanzsport, ob Hobby oder professionell: „Kleider machen Leute". Obwohl es schwierig ist zu sagen, dass es den einen Tanzsport gäbe. Dennoch gehören je nach Tanzform und Stil authentische Kostüme dazu. Nach der Wahl des Kleides, Fracks und anderer Utensilien, sind hier v.a. die Tanzschuhe wichtig und interessant. Ein Standardtänzer kann nur mit dem richtigen Tanzschuh über das Parkett wirbeln. Die Salsatänzerin bekommt erst mit der richtigen Sandalette die perfekte Silhouette. Daneben gibt es für bestimmte Tanzformen natürlich auch notwendige Spezialschuhe wie Steppschuhe, Schläppchen oder Spitzenschuhe. Bei einigen Tanzformen spielt das Schuhwerk jedoch keine große Rolle. So wird in vielen afrikanischen und auch orientalischen Tänzen eher traditionell barfuß getanzt.


Tanz in der Moderne
In der heutigen Zeit sind die Formen des Tanzes so mannigfaltig. Mittlerweile konnte sich auch der Rollstuhltanz in der internationalen Tanzszene etablieren. Salsa-Tanzschuh

„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren.", so lautet die Aufforderung der berühmten Tänzerin und Choreographin Pina Bausch. Sie revolutionierte mit ihrer Entwicklung des Tanztheaters in den 70er Jahren die internationale Tanzszene.

Fragt man Tanzende, was das Tanzen mit ihnen macht oder ihnen gibt, hört man immer wieder, dass tanzen etwas Magisches an sich hätte und dass es ihnen ein gewisses Gefühl von Freiheit und Zufriedenheit biete. Außerdem gewinnen sie durch ihr Hobby Selbstbewusstsein und oftmals durch ihre Trainingspartner und Gruppen eine feste Gemeinschaft und Freunde. Tanz wirkt sich durch geistige und körperliche Betätigung also Bewegung positiv auf die Gesundheit aus quasi wie Medizin oder besser noch als Prävention, durch alle Altersklassen hindurch.

Das Gute ist, jeder kann in irgendeiner Form tanzen und sich zu (s)einem Rhythmus bewegen, das ist etwas ganz Intuitives und es ist glücklicherweise nie zu spät damit anzufangen. Antje Hahmann http://www.online-artikel.de