Montag, 22 April 2013 20:55

Perlenohrringe oder Extravaganz für jeden Tag

Perlenohrringe haben nicht zuletzt durch das weltbekannte Gemälde von Johannes Vermeer mit dem Namen Das Mädchen mit dem Perlenohrring an Bekanntheit und Beliebtheit gewonnen. Die Popularität von Perlen ist allerdings keine Neuigkeit. Bereits seit vielen

Jahrtausenden ehren Menschen aus aller Herren Länder, beginnend mit Asien, dem antiken Rom, Ägypten und sogar den Ureinwohnern Amerikas, diese natürlichen Schätze. Perlen sind deshalb so besonders, weil sie durch einen naturgegebenen Vorgang produziert werden und in einem Organismus entstehen. Zum Beispiel wächst die Akoya Perle in Muscheln heran, wo Perlmutt als Reflex auf einen Fremdkörper heranwächst.

Auf der ganzen Welt gibt es schätzungsweise 8000 Muscheln, die über eine doppelte Schale verfügen und von denen sind lediglich zwanzig in der Lage auf natürliche Art und Weise Perlen zu generieren. Wenngleich die natürlichen Perlen seit Jahr und Tag besonders geschätzt und beliebt waren, muss man bedenken, dass sie sich nur in den seltensten Fällen für die Herstellung von Perlenohrringen oder Perlenketten eignen. Der Grund dafür ist, dass naturbelassene Perlen nur in den seltensten Fällen rund sind, sondern im Gegenteil, zumeist uneben gebildet werden.

Dadurch, dass auf natürlichem Wege nur eine verschwindend geringe Anzahl von Perlen in wünschenswerten Farben und Formen produziert wird können sich diejenigen, die Handel mit Perlen betreiben nicht allein auf die Natur verlassen, sondern künstliche Methoden der Perlenherstellung in Betracht ziehen. Der Erfinder dieser Art der Perlenherstellung ist der Japaner Kokichi Mikimoto, der diesen Prozess im Jahr 1916 auch patentieren ließ. Ihm ist es während verschiedener Versuche gelungen durch das Einbringen eines Eindringlings in die Muscheln die Perlenproduktion zu stimulieren. Auch dieser Prozess garantiert nicht, dass jede Austern Perlen herstellen wird, aber die Erfolgsaussichten dafür werden enorm angehoben.

Von dieser Entwicklung hat die Perlenindustrie maßgeblich profitiert, da Perlen dadurch nicht länger ein Luxusgut blieben. Perlenohrringe können nun zu erschwinglichen Preisen erworben werden, was nicht möglich wäre, würde man sich ausschließlich auf den natürlichen Prozess verlassen. Jedoch muss sich die Perlenindustrie bestimmten Richtlinien für die Perlenbezeichnung unterwerfen um einer Verwirrung der potentiellen Kundinnen vorzubeugen. So dürfen nur diejenigen Perlen als "natürlichen Perlen" bezeichnet werden, die tatsächlich ohne menschliches Zutun gereift sind.

Diejenigen Perlen, die wie zuvor erwähnt mit Hilfe menschlichen Zutuns gezüchtet wurden, nennt man „Zuchtperle" oder „Kulturperle". Wieder eine andere Perlenart wird mit dem Namen "Button-Perle" bezeichnet, was so viel bedeutet, als dass die Perle sich durch eine harmonische Oberfläche auszeichnet, die aber sowohl auf naturgegebenen als auch künstlichem Weg entstanden sein kann. Japanische Süßwasser-Perlen werden auch als „Biwa Perlen" bezeichnet, was sich auf ihr Vorkommen im Biwa See bezieht. Es gibt noch viele andere Perlentypen, unter ihnen beispielsweise die "Barockperle", die sich durch ihre ungleichmäßige Form auszeichnet.

Neben den verschiedenen Bezeichnungen und Perlenarten kommt es vor allem auf deren Verwendungszweck, beispielsweise als Perlenohrring oder Perlenkette, an, wenn es darum geht, für welchen Perlentyp man sich entscheiden sollte.

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