als ich einen Anruf bekommen habe. Am Telefon war mein langjähriger Freund und Klassenkamerad. Wo ich mich gerade befinde, wollte er wissen. Dass ich bereits auf dem Weg zur Strandparty war, war nichts Außergewöhnliches. Schließlich war das die Party überhaupt. Die Party nach dem Abschlussball eben.
Er musste mir unbedingt etwas erzählen. Am Telefon wollte er mir das aber nicht sagen. Es scheint wohl wichtig sein, dachte ich nur.
Am Strand war es bereits voll. Alle Abschlussklassen haben bei dieser Party mitgemacht. Auf unserer Schule waren auch etliche Klassen, die in diesem Jahr von der Schule gingen.
Ob ich das schon mal gesehen habe – mein Freund hatte mich beinahe umgerannt. In der Hand hielt er eine weiße Armbanduhr. Durch schwarze Zahlen auf dem weißen Hintergrund fiel diese Uhr besonders auf. Auf den ersten Blick schien jedoch nichts Außergewöhnliches zu sein.
Das ist eine Werbeuhr – mein Freund verspürte den Drang, mich ungedingt aufzuklären. Ich sollte außerdem raten, womit er mich wohl angerufen hatte. Ich bemerkte sein Grinsen. Jedes Mal, wenn er mich so fragte, wusste ich – da steckt bestimmt etwas mehr hinter.
Ich hatte Recht. Mit einer Bewegung zog mein Freund eine SIM-Karte aus der Werbeuhr und legte sie auf die Handfläche. Sein Grinsen wurde immer breiter. Ich schaute ihn verblüfft an. Er nickte zustimmend. Dass die Technik heutzutage schon einiges erreicht hat, wusste ich. Dass Werbeuhren bereits eine integrierte Telefonfunktion haben, war mir allerdings neu.
Zwei Knopfdrucke und mein Handy klingelte. Werbeuhren – wie eben diese weiße – waren nämlich nicht nur zum Anschauen gedacht. Das hat mir mein Freund auch erfolgreich vermittelt. Bevor ich jedoch überhaupt fragen konnte, wie man damit kommuniziert, holte er schon das ganze Zubehör heraus. Das waren gewöhnliche Ohrhörer, die man beim Handy-Telefonieren auch benutzt. Die Tatsache jedoch, dass man mit Werbeuhren telefonieren konnte, verblüffte mich einfach nur.
Ich muss mich glücklich schätzen, meinte mein Freund. Sein Grinsen verriet mir, dass es längst nicht alles war. Angeblich sollte ich davon auch etwas haben…
Aus seiner Hosenseitentasche holte er exakt die gleiche Werbeuhr heraus. Wieviele Werbeuhren trägt er überhaupt mit sich rum, wollte ich wissen. Das sollte ein ganz besonderes Geschenk sein, meinte nur mein Freund. Diese Geheimnistuerei schien ihm merklich Spaß zu machen.
Jetzt fing er endlich an zu reden. Diese Werbeuhren nämlich waren erst der Anfang.
Wie bei wahrscheinlich jedem Schulabgänger auch, blickten wir einer ungewissen Zukunft entgegen. Deswegen waren wir darum bemüht, so schnell wie möglich eine Arbeitstelle zu finden. Kurz vor dem Abschlussball sind wir sogar zusammen gezogen. Damit das Abenteuer Schule nicht ganz vorbei ist.
Die letzte Schulparty.
Wir hielten Werbeuhren in der Hand und wussten: uns steht nichts mehr im Wege. Während ich mit den Party-Vorbereitungen beschäftigt war, hatte sich mein Freund schon mal etwas umgesehen. Er erwies sich als ein wahres Organisationstalent. Denn wir hatten Werbeuhren an unseren Handgelenken und Arbeitsverträge in der Tasche. Ich musste mich natürlich noch vorstellen gehen, aber da sah ich kein wirklich so großes Problem.
Wir konnten nämlich beide als Kfz-Mechaniker anfangen. Gleich nachdem die Sommerferien vorbei sind. Zwar musste ich mich noch beweisen, aber das war eine Kleinigkeit. Da wir jeweils eine Werbeuhr von unserer zukünftigen Firma bekommen haben, war die Zukunft für die nächste Zeit sicher.
Ich schaute meine Armbanduhr noch einmal an. Eine weiße Analoguhr. Seitenfach für die SIM-Karte und Ohrhörer inklusive. Am Rand der Uhr über der 12 – zwei kleine Tasten: eine rote und eine grüne. Auflege- und Anruf-Annehmtaste versprachen kinderleichte Bedingung.
Mein Freund musste dem Chef allerdings etwas versprechen. Dass wir diese Werbeuhren immer bei uns tragen. Ich lächelte. Das musste mir keiner zwei Mal sagen.
Das hieße aber auch, dass wir weder zu spät kommen werden noch unerreichbar wären.
Ich jedenfalls hatte nichts dagegen. Die Sache konnte starten.
Diese Geschichte mag vielleicht unglaublich klingen, aber diese Werbeuhren gibt es tatsächlich. Unglaublich ist auch, dass man uns diese Werbeuhren einfach so geschenkt hatte.
Wenn es nämlich schnell sein muss, sind diese Werbeuhren tatsächlich auch als Handy-Ersatz geeignet.
Ich bin mal gespannt, was Werbeartikel Werbeuhren als nächstes bieten werden.
Es hat sich später herausgestellt, dass wir nicht die ersten waren, die mit solchen Werbeuhren beschenkt wurden.
Wer weiß, vielleicht fallen uns auch noch ein paar weitere Werbeuhren ab. Auf jeden Fall sind sie eine coole Sache.
Hat auch bestimmt nicht jeder – diese Werbeuhren.
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