Donnerstag, 04 April 2013 18:38

Test: FIFA 13

Electronic Arts bewegt sich mit FIFA 13 weiter Richtung Simulation. Aber  obwohl die Kanadier schon seit Jahren sehr guten Fußball inszenieren, ist er noch weit weg von realistischer Ballphysik auf dem Rasen, wirklich authentischem


Spielgefühl oder aktueller Fankultur in den Stadien. Warum feiern wir ihn dann? Weil kein anderer Titel die Faszination Fußball vom Tor bis zum Jubel so gut einfängt! Selbst wenn noch viel Luft nach oben ist, wird dieser Sport auch dieses Jahr erstklassig zelebriert.
Zu viel Tamtam ums Drumherum?

Video: Der Spielaufbau von FIFA 13 und Pro Evolution Soccer 2013 im kurzen Vergleichsvideo.
Wir haben seit Wochen sehr viel Spaß mit FIFA 13. Warum das so ist, klärt dieser vierteilige Vergleich und natürlich dieser Test. Allerdings liegt der Schwerpunkt hier eher auf dem, was nicht so gut funktioniert. Denn auch dieses Jahr wird FIFA kein Platin erobern. Warum nicht? Weil es sich in einigen Bereichen etwas, in anderen nicht weit genug entwickelt hat, weil das Spieldesign also nicht die Fortschritte macht, die es letztes Jahr durch das „Tactical Defending“ gab – da musste man sich richtig umstellen, neue Mechanismen verinnerlichen.

Dieses Jahr fühlt sich der sehr gute, in vielen Bereichen wie etwa physikalische Zweikämpfe deutlich verfeinerte Kick auch sehr vertraut an. Kann es sein, dass das der Fluch des wirtschaftlichen Erfolges ist? Dass mittlerweile zu wenig in das kreative Team um David Rutter, aber zu viel in das Marketing und Drumherum investiert wird? FIFA 12 hat Verkaufsrekorde gebrochen und sich als eine der lukrativsten Marken der Spielebranche etabliert – die Lizenzkosten spielt man mittlerweile in der ersten Woche
wieder ein. Trotzdem ist man inhaltlich nicht in allen Bereichen der Spitzenreiter.

Umsatzrekorde, aber wenig Entwicklung

Noch hat man auf dem Platz nicht diese letzte Welle der Euphorie ausgelöst wie Pro Evolution Soccer zu seinen besten Zeiten. Warum eigentlich nicht? Natürlich: Die Japaner hängen mit ihrer veralteten Engine, der Lizenzarmut, der Präsentation sowie den überholten Strukturen vieler Spielmodi fest. Aber auf kreativer Ebene robben sie sich trotz fehlender Lizenzen und viel weniger Umsatz jedes Jahr ein Stückchen näher ran. Ganz einfach, weil sie ein Element der Faszination Fußball besser abbilden: Die individuelle Antizipation des Balles, das temporeiche Umschalten und den Angriff. Hier hätte ich wesentlich mehr Fortschritte vom Marktführer erwartet.

Natürlich hat Pro Evolution Soccer 2013 auch Probleme. Und es wirkt in vielen Bereichen unrealistisch oder überdreht. Aber nach gefühlten hundert Spielen ist mein größter Kritikpunkt an diesem FIFA 13: Es tut zu wenig für die Offensive! Keine Frage: Auch dieses Jahr gibt es tolle Tore und spannende Strafraumszenen, aber man vermisst mehr Individualität und Möglichkeiten hinsichtlich der Dribblings sowie der antizipierten Ballannahme. Außerdem braucht man für Schüsse, die jetzt lobenswerterweise wuchtiger sind, immer noch zu viel Zeit und Raum – fast alles wird geblockt. Etwas zu oft versackt der Stürmer also mit seinen Finten oder Schussversuchen in der starken Abwehr.

Mehr: http://www.4players.de/4players.php/dispbericht/PC-CDROM/Test/30757/76957/0/FIFA_13.html

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