Donnerstag, 04 April 2013 18:37
Test: Dead Space 3
Im Vorfeld haben die Entwickler stets betont, dass der Koop-Modus etwas ganz Besonderes werden soll. Da war von Halluzinationen die Rede, bei denen einer der Spieler plötzlich Monster sieht und drauflos ballert,
während sich der andere Spieler fragt, was sein Partner da treibt. Tatsächlich hörte sich das Konzept vielversprechend an. Die Umsetzung ist dagegen ernüchternd: Über weite Strecken wartet stinknormale, aber unterhaltsame Koop-Action. Auf Halluzinationen oder außergewöhnliche Situationen wartet man oft vergeblich. Nur manchmal werden „private“ Funkübertragungen lediglich an einen der beiden Spieler übermittelt oder nur einer von ihnen sieht bestimmte Objekte. Aber das soll alles sein? Hier wäre so viel mehr Potenzial gewesen, ein ungewöhnliches Koop-Erlebnis zu erschaffen. Chance vertan.
Trotzdem macht das gemeinsame Vorgehen durchaus Spaß, wenn man sich gegenseitig den Rücken frei hält und im Kampf gegen die Nekromorphs oder Unitologen unterstützt. Mit dem Partner an der Seite rücken die Horrorelemente allerdings noch stärker in den Hintergrund. In diesem Zusammenhang bin ich den Entwicklern zumindest dankbar, dass sie sich nicht zu sehr an Resident Evil orientiert haben und mir einen ständigen KI-Partner an die Seite stellen. Wenn ich mich mit Isaac alleine durchschlagen will, kann ich es hier auch tun. Die Auftritte von Carver und anderen Figuren beschränken sich in der Solo-Kampagne deshalb meist auf Zwischensequenzen oder den Funk.
Leben und sterben lassen
Nur manchmal nimmt einer der Spieler die Umgebung anders wahr als sein Partner oder hört als Einziger bestimmte Geräusche.
Nur manchmal nimmt einer der Spieler die Umgebung anders wahr als sein Partner oder hört als Einziger bestimmte Geräusche.
Geht man die Missionen gemeinsam an, werden manche Abschnitte leicht modifiziert und zusätzliche Dialoge zwischen den beiden Charakteren eingefügt. Musste man beim Alleingang an einer Stelle lediglich diverse Schrottteile zusammenfügen, herrscht im Koop Arbeitsteilung: Während sich ein Spieler um das kleine Rätsel kümmert, muss der andere ihn dabei vor den heranstürmenden Gegnerwellen verteidigen. Zudem scheint auch der Schwierigkeitsgrad leicht nach oben angepasst zu werden, wenn man zu zweit unterwegs ist - gut so.
Hier entsteht oft die Panik, die man beim Solospiel vermisst - vor allem, wenn der Partner verletzt am Boden liegt und nur ein kleines Zeitfenster zur Verfügung steht, um ihm wieder auf die Beine zu helfen. Wer eine größere Herausforderung sucht, kann die Wiederbelebung sogar in den Optionen deaktivieren. Klar, dass unter diesen Bedingungen der Nervenkitzel steigt und der Überlebenskampf seinem Namen wieder gerecht wird.
Leider lässt sich der Koop-Modus ausschließlich über eine Online-Verbindung spielen. Lokale Sessions im LAN oder gar Splitscreen werden nicht erlaubt. Ein Grund für diese Entscheidung dürfte sein, dass EA mit seinem Onlinepass zusätzliches Geld verdienen möchte und ein Teil dieser Einnahmen natürlich verloren gehen würde, wenn man System Link als Option anbieten würde. Eine traurige Entwicklung!
Direkte Umsetzung
Auf dem PC ist Dead Space 3 genau das geworden, was die Entwickler schon im Vorfeld angekündigt haben (siehe News): Eine direkte Umsetzung der Konsolenversion, ohne großen Mehraufwand, um die stärkere Technik moderner Grafikkarten zu nutzen. Folglich wird weder DirectX 11 unterstützt noch sind die Texturen unter der maximalen Auflösung von 1080p deutlich schärfer als auf den beiden Konsolen. Einzig bei der Bildrate verbuchen potente Systeme einen Vorteil, doch gab es diesbezüglich auf PS3 und 360 keinen Grund zur Klage.
Wer etwas schwachbrüstiger ausgerüstet ist, darf in den Grafikoptionen immerhin Effekte wie Bloom oder V-Sync der Leistungsfähigkeit seines PCs anpassen. Neben dem 360-Controller werden außerdem Maus und Tastatur unterstützt, was das Spiel aufgrund des schnelleren Zielens etwas vereinfacht.
Keine große Überraschung dürfte sein, dass Dead Space 3 auf dem PC ein Origin-Konto voraussetzt und bei Aktivierung an selbiges gebunden wird; ein Weiterverkauf ist demnach nicht möglich. Immerhin besteht kein Online-Zwang, wenn man solo in der Kampagne unterwegs ist. Fazit: Auf dem PC bekommt man im Prinzip das gleiche Erlebnis geboten wie auf den Konsolen – mit all seinen Vor- und Nachteilen. Den technischen Vorsprung, durch den so manche PC-Version mit einer leicht höheren Wertung honoriert wurde, gibt es hier leider nicht.
Mehr:http://www.4players.de/4players.php/dispbericht/Allgemein/Test/30917/76952/5/Dead_Space_3.html
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Spiele
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