Dienstag, 02 April 2013 20:22
Test: Crysis 3
An Selbstvertrauen mangelt es Crytek nicht: Kein Spiel werde auf den aktuellen Konsolen je technisch besser aussehen als Crysis 3, behauptete Präsident Cevat Yerli – und auf dem PC sei das Spiel natürlich noch zwei Schritte weiter.
Bietet die überarbeitete CryEngine 3 tatsächlich einen Vorgeschmack auf die kommende Konsolengeneration? Und falls ja: Hat sich das Spieldesign des Shooters ebenfalls weiterentwickelt?
Ruinen, Gras und ein traumhafter Ausblick
Es ist wie ein Tor zu einer anderen Welt: Als sich die Türen zum überkuppelten New York öffnen, verspüre ich sofort den Drang, die Gegend zu erkunden. Überall wuchern Grashalme aus Ruinen, umgeknickte Schilder ragen aus zerbrochenen Betonbrocken. Es fühlt sich fast so an, als würde ich tatsächlich eine alte Industrieruine erforschen. Bei der Darstellung der Vegetation hat Crytek sein Versprechen gehalten: Das sich im Wind wiegende Gras wirkt noch lebendiger als im idyllischen Wald von The Witcher 2.
Schuld am Wildwuchs ist das Mega-Unternehmen C.E.L.L.: Nachdem die Aliens zurückgeschlagen wurden, hat der Konzern die Chance ergriffen, um das Machtvakuum auszufüllen. Über die zertrümmerten Häuser wurde eine riesige Kuppel gebaut, die wie ein Treibhaus wirkte: Die Natur hat sich die Stadt zurückerobert. C.E.L.L. besitzt die Macht über alle Ressourcen, beutet die Bewohner gnadenlos aus oder nutzt sie für Folter-Experimente für die Erforschung außerirdischer Technik.
Linear aber weitläufig
Ich kämpfe an der Seite des alten Kameraden Michael „Psycho“ Sykes und einer Widerstandsgruppe gegen die Tyrannen. Auch eine Meute angriffslustiger Aliens läuft frei in den verminten und mit Geschützen versehenen Welt herum. In meinem fetten Kampfanzug steckt Lawrence „Prophet“ Barnes – oder was seit Teil 2 davon noch übrig ist. Teile seiner Persönlichkeit wanderten in das Kleidungsstück aus Alien-Biotechnologie, bevor der kranke Körper entsorgt und durch den seines Nachfolgers Alcatraz ersetzt wurde. Klingt verwirrend? Macht nichts – am Ende wird alles zufriedenstellend aufgelöst. Prophet glaubt daran, dass auch die Ceph genannten Aliens ihre Finger im Spiel haben. Er wird schließlich immer wieder von Weltuntergangs-Visionen geplagt, in denen der gigantische, mit Tentakeln versehene Alpha Ceph die Erde angreift.
Spielerisch liegt Crysis zwischen den beiden Vorgängern: Es gibt keine offene Welt, aber oft recht weitläufige Areale, in denen man sich frei zu ein paar Missionspunkten kämpft und auf Wunsch einige Neben-Aufträge mitnimmt. Im Fokus stehen wieder die zwei kurzzeitig aktivierbaren Spezialfähigkeiten sowie der neue Bogen. Aktiviere ich die Tarnung, schleiche ich wie der Predator als beinahe unsichtbares Schemenbild an Gegnern vorbei. Nutze ich die Panzerung, kann ich mich besonders rabiat durchballern, weil gegnerische Projektile kaum Schaden anrichten. Das Arsenal umfasst ein paar coole Hightech-Waffen wie einen Alien-Flammenwerfer und den Typhoon, der mit Getöse hunderte von Projektilen pro Sekunde abfeuert. Nützlich ist auch der Bogen, der lautlose Pfeile und einige hochexplosive Geschosse zum Gegner zischen lässt. Oder man schleicht sich an das Opfer heran und erledigt es mit der Klinge.
Mehr: http://www.4players.de/4players.php/dispbericht/PC-CDROM/Test/30597/75897/0/Crysis_3.html