Mittwoch, 29 Mai 2013 21:46

Lösungen für Tinnitus

Neben der Unterscheidung in subjektiven und objektiven Tinnitus, kann man die Erscheinung in Deutschland auch auf Basis von Erfahrungswerten, in akut und chronisch unterteilen. Man spricht für gewöhnlich von einer akuten Erkrankung, wenn die Ohrgeräusche nicht mehr als drei

Monate auftreten. Alle Symptome die darüber hinaus anhalten werden als chronischer Tinnitus eingestuft. Während der Akuten Phase bildet sich der Tinnitus in den häufigsten Fällen ohne weitere Behandlung wieder zurück. Ganz anders sieht es bei einer chronischen Erscheinung aus. Hier steht es um die Heilungsaussichten wesentlich schlechter und häufig kommt es im Anschluss auch zu weiterführenden Problemen. Gerade wenn man komplett auf eine Therapie verzichtet, können einen, die durchaus sehr unangenehmen, Ohrgeräusche über Jahre hinweg begleiten und zu einer erheblichen psychischen Belastung werden, die auch weitere gesundheitliche Probleme mit sich bringt.

Grundsätzlich gilt, so eher sie mit der Therapie beginnen, umso höher liegen die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung. Daher sollte man bereits ein bis zwei Tage nach Einsetzen des Ohrensausens einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen, um eine erste Diagnose einzuholen. Hier sollte zunächst eine eingehende Untersuchung der Hals-, Nasen- und Ohrenpartie erfolgen. So kann man bereits mögliche Vorerkrankungen wie Ohrentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen oder weitere ausschließen. Im Anschluss sollte der HNO-Arzt den Gleichgewichtssinn der Patienten überprüfen sowie das Gehör. Hier kann man auch feststellen welche Töne genau für den Tinnitus-Patienten wahrnehmbar sind. Die sogenannte audiometrische Untersuchung liefert zudem Anhaltspunkte über die empfundene Lautstärke des Ohrensausens und die Schwere der Erkrankung.

Man kann eine ganze Reihe weiterer Untersuchungen durchführen um weitere Ursachen für die Tinnitus Symptome auszuschließen. Hierzu zählen unter anderem Blut- und Röntgen Untersuchungen. Zusätzlich empfiehlt sich auch eine psychoanalytische Bewertung der Symptome um mögliche psychische Gründe zu ermitteln.

Gerade weil Tinnitus durch eine große Anzahl an Faktoren entstehen kann, bietet eine kausal orientierte Behandlung, die an den Ursachen der Erkrankung und nicht an den Symptomen ansetzt, meist bessere Heilungsaussichten. Es gibt hier eine ganze Reihe erfolgversprechender Behandlungsmethoden, aber nur die wenigsten davon sind auch wissenschaftlich belegt und es gibt ohnehin keine allgemein gültige Therapie zur Behebung der akustischen Wahrnehmungen. Die Erfolgsaussichten einer Behandlung, Therapie, Medikamenten oder eines operativen Eingriffs hängen daher vor allem von den möglichen Ursachen des Ohrensausens ab.

Ergänzend werden somit in der heutigen Schulmedizin neue Methoden angeboten, wie beispielsweise das Tinnitus-Retraining, Verhaltenstherapien oder Entspannungsübungen. Bei der Retraining Therapie sollen die Patienten zum Beispiel lernen, wie sie die Ohrengeräusche nicht länger als unangenehm wahrnehmen. Denn Mittelpunkt der Therapie bildet hier die Verarbeitung des Tinnitus im zentralen Nervensystem sowie die bewusste Wahrnehmung. So werden die eigentlichen Ursachen gar nicht erst weiter untersucht. Vor jeder Therapie werden sie zuerst an einem beratenden Informationsgespräch teilnehmen. Hier können die Patienten zunächst einmal alles über die Erkrankung und den unterschiedlichen Heilungsverfahren lernen. Es folgen Hörtherapien, bei denen man regelmäßig akustischen Signalen ausgesetzt wird, die das Gehirn im Umgang mit der Geräuschwahrnehmung trainieren, oder sogenannte begleitende psychotherapeutische Betreuungen. Der Patient soll hier auch ein vorbeugendes Verhalten erlernen, wie beispielsweise Sport zur Entspannung (autogenes Training), um gar nicht erst oder nicht erneut an Ohrensauen zu leiden.

 

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