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Dienstag, 18 Juni 2013 18:36

Lebensversicherung im Wandel: Ergo als Vorreiter?

Nicht nur Geldanlageformen wie Festgeld und Tagesgeld sind von der derzeitigen Niedrigzinsphase betroffen. Auch klassische Altersvorsorgeprodukte wie die Lebensversicherung geraten durch die anhaltend niedrigen
Zinsen in Bedrängnis. Denn viele alte Verträge haben noch Garantiezinsen in Höhe von 3,5 oder gar 4 Prozent vereinbart. Selbst mit einer erfolgreichen Anlagestrategie lassen sich jedoch solche Renditen heute kaum noch erwirtschaften. Die Lebensversicherer passen daher ihre Produkte den neuen Gegebenheiten an.

So funktioniert die Lebensversicherung
Das Prinzip einer Lebensversicherung ist recht simpel: Der Versicherungsnehmer zahlt über einen längeren Zeitraum Beiträge in die Lebensversicherung ein. Zum einen sichert er damit seine Angehörigen finanziell ab für den Fall, dass ihm etwas zustößt (Risikolebensversicherung). Der Hinterbliebenenschutz ist aber nur ein Aspekt einer Kapitallebensversicherung. Viel wichtiger ist die Altersvorsorge. Denn erreicht der Versicherungsnehmer das Ende der Vertragslaufzeit, so erhält er bzw. sie Leistungen aus der Lebensversicherung. Diese Leistung, meist in Form einer Einmalzahlung, sollte die Höhe der eingezahlten Beiträge natürlich übersteigen. Im Versicherungsvertrag ist daher bei klassischen Lebensversicherungsprodukten ein garantierter Zinssatz vereinbart. Jedoch wird im Regelfall der Versicherungsnehmer an Überschüssen beteiligt, wenn der Versicherer gut wirtschaftet. So liegt die tatsächliche Rendite meist höher als der Garantiezins erwarten lässt. Mit der Niedrigzinsphase wird dieses bisherige Modell jedoch zum Problem, denn die Versicherer können die erhofften Renditen nicht mehr erreichen.

Ergo mit neuer Lebensversicherung
Nach der Allianz hat daher nun auch die Ergo ein neues Lebensversicherungsprodukt angekündigt. Dieses verspricht höhere Renditen als die klassische Lebensversicherung, kann allerdings auch nur wenig Sicherheit bieten. So bietet das vorgestellte Produkt keinen Garantiezins, sondern sichert den Versicherten einzig eine Auszahlung der eingezahlten Bruttobeiträge zu. Die Ergo will dabei einen höheren Anteil der Beiträge in Aktien investieren und so versuchen, eine höhere Rendite zu erwirtschaften als es bei sicheren Anlageformen möglich ist.

Individuelle Prüfung der Altersvorsorge
Zusätzlich will die Ergo für mehr Transparenz sorgen und auch die Kosten, die bei einer solchen Lebensversicherung anfallen, besser ausweisen. Ob dieses neue Produkt sich jedoch wirklich für die private Altersvorsorge eignet, muss individuell geprüft werden. Einerseits gibt es andere Altersvorsorgevarianten, andererseits wird erwartet, dass weitere Versicherer mit neuen Produkten nachziehen und sich die Lebensversicherung generell ändern wird. Ohne eine fachgerechte Beratung ist es für den Verbraucher daher schwierig, eine informierte Entscheidung zu treffen. http://www.online-artikel.de