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Freitag, 28 Juni 2013 18:09

Kreuzfahrt zu den Bermuda-Inseln

Die Bermuda Inseln werden wegen ihres tropischen Klimas und der herrlichen Strände oft zur Karibik gezählt. Auf Weltkarten erscheint Bermuda nur als ein Pünktchen im Atlantik. Weit nördlich der Karibik.
Weitgestreckte Landarme und zahlreiche Inseln umschließen türkisfarbenes Meer. Die Hauptinseln sind durch Brücken miteinander verbunden. Korallenriffe und ein weißer Brandungsring umgeben den Archipel. Die Kreuzfahrtschiffe aus New York oder Boston machen überwiegend in Kings Wharf fest. Auf den einwöchigen Kreuzfahrten bleiben die Kreuzfahrtschiffe drei Tage auf den Bermuda Inseln. Gerne werden auch Kreuzfahrten gebucht, bei denen ein Aufenthalt auf Bermuda mit einige Stationen in der Karibik kombiniert werden.

Das amerikanische Festland ist nur 600 Meilen, das englische Mutterland aber mehr als 3000 Meilen von Bermuda entfernt. Kolumbus, der die Neue Welt zuerst auf einer Insel des Bahama-Archipels betrat, ist auf seinen vier Amerika-Reisen stets an dem weiter nördlich gelegenen Bermuda vorbeigesegelt. Das kleine, isolierte Inselreich wurde im Jahr 1503 von dem Spanier Juan de Bermudez entdeckt. Auf alten Stichen in der heutigen Hauptstadt Hamilton sieht man mittelalterlich gekleidete Seefahrer, die von Tropenkleidung noch nichts wussten. Die berühmten Bermuda-Shorts kamen erst zu Anfang unseres Jahrhunderts durch die britische Kriegsmarine in Mode. Im subtropischen Klima von Bermuda sind die Shorts bequemer als lange Hosen; sie werden auch bei formellen Anlässen und am Nachmittag getragen, dann allerdings in Verbindung mit Jackett, weißem Hemd und Krawatte.

Der nur 21 Quadratmeilen große Bermuda-Archipel hat rund 65.000 Bewohner. Durchschnittlich an 351 Tagen im Jahr, sagt die Statistik, scheint die Sonne, und der Golfstrom sorgt auch im Winter für mildes Klima. Bei Januar-Temperaturen von 23 Grad Celsius sieht man an den feinsandigen Stränden fast nur Touristen. Die Bermudianer ziehen dann Golf, Kricket und Segeln dem Schwimmen und Sonnenbaden vor. Bermuda hat im Verhältnis zu seiner Landfläche mehr Golfplätze als jedes andere Territorium der Welt; es ist, vom Äquator her gesehen, die nördlichste Insel, die Korallenbildungen aufweist. Und last not least: Bermuda ist die älteste englische Kolonie im Commonwealth. Das Inselparlament ist fast so alt wie das Parlament von Westminster; es regelt seit langem die inneren Angelegenheiten Bermudas und überlässt London lediglich die Außenpolitik und die Verteidigung.

Das kleine Inselreich steckt voller Merkwürdigkeiten. Es hat eine überreiche Flora und eine bunte Vogelwelt, dazu Tropfsteinhöhlen und unterirdisch gespeiste Teiche, in denen Riesenschildkröten und exotische Fische leben. Personenautos sind auf Bermuda so zahlreich, dass jeder Familie nur ein Wagen zugestanden wird. Manche Autobesitzer haben ihre Stoßstangen abmontiert, um nicht die vorgeschriebene Maximallänge für Personenautos zu überschreiten. Eine Limousine von der Größe eines Bentley ist nur dem Gouverneur erlaubt, Hausfrauen und Schüler, aber auch viele Touristen, sieht man überall auf Mopeds ausschwärmen. Jeder Ort auf Bermuda ist in wenigen Stunden per Taxi, Autobus, Fähre oder Fahrrad bequem zu erreichen. Der Archipel ist so dicht bevölkert, dass sich Bermuda schon früh zur Geburtenkontrolle entschloss. Gleichzeitig herrscht Vollbeschäftigung; in der Hochsaison, von Ostern bis Oktober, sogar Überbeschäftigung. Armut ist rar auf Bermuda. Das größte Problem der Inselkolonie ist die Süßwasserversorgung, denn es gibt keine natürlichen Quellen. Man hat aus der Not eine Tugend gemacht und den Häusern ein blendend weißes Spezialdach aufgesetzt, damit das Regenwasser gesammelt und gespeichert werden kann.

Bermuda ist ein überaus sauberes Fleckchen Erde. Die rosa, hellgrün und lichtblau gestrichenen Häuser und Hotels sind ein reizvoller Anblick für alle Besucher, die sich auf Bermuda von der Hektik und Umweltverschmutzung der Industriestädte erholen wollen. Freilich, das Ferienvergnügen auf Bermuda ist kostspielig. Die Supermärkte und Geschäfte führen Markenartikel aus aller Herren Länder. Auch hier fällt die Rechnung gewöhnlich höher aus als daheim, da kaum etwas in Bermuda selbst produziert wird. Einträglich ist der Aufenthalt vor allem für die ausländischen Arbeitskräfte in den Hotels und Läden. Auf Bermuda werden hohe Gehälter, aber keine Einkommensteuern gezahlt. Die Inselgruppe hat zwar ihre eigene Währung, doch das meistverbreitete Zahlungsmittel ist der US-Dollar. Bisher kamen rund neunzig Prozent der Besucher aus den Vereinigten Staaten und Kanada, doch der Dollarverfall bringt zunehmend Westeuropäer auf die Insel.

Die pittoreske Hauptstadt Hamilton wird zu jeder Jahreszeit von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Auffallend zahlreich sind die „Liquor Stores", die Spirituosengeschäfte an der buntbelebten Front Street. Noch zahlreicher sind die Kirchen. Alle Konfessionen, von der Church of England bis zu den Mormonen, werben an Wochenenden auf zwei Seiten der Inselzeitung Bermuda Royal Gazette für den Besuch ihrer Gottesdienste. Vieles ist unverkennbar britisch, doch überall ist auch der amerikanische Einfluss spürbar.

Die ersten Engländer, die hundert Jahre nach der Entdeckung auf Bermuda siedelten, waren Schiffbrüchige, die ursprünglich nach Virginia wollten. Sie fanden Bermuda unbewohnt, doch zu ihrem Erstaunen gab es auf den Inseln viele Schweine, die offenbar von den gestrandeten spanischen Schiffen stammten. Schon im Jahr 1620 gründeten die englischen Kolonisten in Saint Georges ein Inselparlament. Diese erste Hauptstadt Bermudas wurde für die Nachwelt stilvoll restauriert und hat heute mehr Charme als das zentraler gelegene Hamilton. Seefahrer aus Bermuda spielten im amerikanischen Unabhängigkeitskampf und während des Bürgerkriegs die Rolle von Blockadebrechern und Waffenschmugglern. Für die Feldarbeit beschafften sie sich afrikanische Sklaven. http://www.online-artikel.de/