Montag, 08 Juli 2013 13:45

Wegweisende Konzepte für das Wohnen in der Stadt

Beim Wettbewerb „Zukunft wohnen“, der 2012 erstmalig vom Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (vnw) ausgeschrieben wurde, hat die Hamburger Mietergenossenschaft Gartenstadt Farmsen zwei erste Preise für ihre innovativen Konzepte erhalten – in den Kategorien „Umwelt
und Klimaschutz“ und „Kommunikation und Soziales“.

Mit wegweisenden Konzepten im buchstäblichen Sinne des Wortes hat die Mietergenossenschaft Gartenstadt Farmsen die Jury des Wettbewerbs „Zukunft Wohnen" überzeugt. In der Kategorie „Umwelt und Klimaschutz" erhielt die Genossenschaft den ersten Preis für die vorbildliche Energieversorgung in der 50 ha großen, denkmalgeschützten Siedlung: Von 2004 bis 2012 wurden hier 74 Solaranlagen und 358 Sonnenkollektoren mit einer Gesamtfläche von 2.248 qm errichtet; 1.334 Wohnungen und damit über die Hälfte des Bestandes wird nun mit Sonnenenergie versorgt. Die jährliche CO2-Einsparung durch diesen Einsatz: mehr als 190 Tonnen; das sind 90 % weniger als zuvor im Bereich Heizung und 57 % weniger bei der Warmwasserversorgung.

Mit einem einzigartigen Konzept zu Nutzung und Erhalt der umfangreichen Parkanlage erhielt die Genossenschaft den ersten Preis in der Kategorie „Kommunikation und Soziales". Die Parkanlage der mgf bildet eine „Grüne Insel" mitten in der Großstadt. Auf den 50 ha gibt es rund 2.500 Bäume mit einem Stammumfang von mehr als 60 cm, die natürliche CO2 -Reduktion durch den Baumbestand beläuft sich auf bis zu 45 Tonnen CO2 jährlich. Mit dem kreativen Konzept wurde der Park für unterschiedlichste Zielgruppen gestaltet und schafft neue Angebote für Freizeit, Spiel, Sport, Gesundheit und Naturerlebnisse: Auf zwei Kilometern winden sich nun drei Erlebnispfade durch die Anlagen – ein Fitnessparcours, der Kinderpfad „Naturthemen mit Oskar"  und das Herzstück, der Archäologiepfad.

Anlass für dieses Thema waren archäologische Funde auf dem Gelände; nun säumen ein historischer Lehmofen und Brunnen und eine eisenzeitliche Gartenanlage den Pfad. Nach Vorgaben des Archäologischen Museums Hamburg wurde ein eisenzeitliches Grubenhaus rekonstruiert, das als Schulungsstätte für Hamburger Schulen und Kindergärten und in von Archäologen geleiteten Ferienworkshops genutzt werden soll. Außerdem gibt es regelmäßig Veranstaltungen für die Kinder der Genossenschaftsmitglieder.

Die Anlage von naturnahen Wiesen als Öko-Paradiese für Insekten und Vögel und ein ökologisch orientiertes Baumpflegekonzept – seit mehr als zehn Jahren werden Baumarbeiten wann immer möglich mit der Seilklettertechnik ausgeführt statt mit schwerem Gerät – vervollständigen das preisgekrönte Parkkonzept der Mietergenossenschaft.

Vorstand Uwe Jentz freut sich über die Auszeichnung: „Mit beiden Projekten ist es uns gelungen, die Energiewende in Kopf und Herz der Menschen anzuschieben. Wir wollen die Einzigartigkeit der Gartenstadt Farmsen auch für die nachfolgenden Generationen bewahren. Mitten in der Großstadt einen vielfältigen und naturnahen Erholungsraum zu erhalten und gleichzeitig die Wohnqualität durch ökologisch wie wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen zu steigern: Das ist unser Verständnis von zeitgemäßer Stadtplanung."

Die Preisverleihung fand am 19. Juni anlässlich des vnw-Verbandstags 2013 in Kiel statt. An dem Wettbewerb hatten sich 31 Mitgliedsunternehmen des Verbandes mit insgesamt 38 Projekten beteiligt. Der Wettbewerb wurde 2012 erstmals ausgeschrieben und zeichnet innovative Konzepte zum Wohnen in Norddeutschland aus. http://www.online-artikel.de