Montag, 22 April 2013 20:48

Noch 100 Tage europäisches Energie-Chaos?

Weil das exportstarke Deutschland aufgrund seines billigen Euro die industriellen Weltmärkte überschwemmt, regt sich Widerstand in den wachstumsschwachen EU-Staaten. Nicht minder fliesst seit über einem Jahr hoch subventionierte billige Energie aus Deutschland in dessen

Nachbarstaaten, die Niederlande, Österreich und die Schweiz. Europa erlebt noch mindestens hundert Tage ein zunehmendes Chaos in den Energiemärkten. Erst dann kann damit gerechnet werden, dass mit dem Entwurf zum Erneuerbaren Energien-Gesetz (EEG) ein europäischer Rahmen vorliegt, der von den einzelnen EU-Staaten in die Praxis umgesetzt werden kann.

Das EEG ist dringend notwendig als Grundlage für eine dauerhafte seriöse Energieplanung nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Im Augenblick flutet die vom Steuerzahler hoch subventionierte „grüne Energie" über die deutschen Landesgrenzen hinaus und zerstört sogar die Energieplanungen in den Alpenländern Österreich und der Schweiz. Dort sind in den Alpen Milliardenprojekte im Bau, um mittels Pumpspeicher-Kraftwerken die Lieferung günstiger Energie jederzeit zu sichern. Wie es derzeit aussieht, ist der Traum vom „Wasserschloss Alpen" mindestens im Hinblick auf die Energieversorgung weitgehend ausgeträumt, denn die Billigenergie aus Deutschland macht die Energie-Autonomie der Alpenstaaten zunichte.

EU-Energiekommissar Günther Oettinger ist besorgt über diese Entwicklung. Der Anstieg der Energiepreise dürfe weder durch eine Strompreisbremse noch eine Senkung der Energiesteuer beeinflusst werden. Vielmehr sei es für Europa wichtig, ein ausgewogenes Energieangebot zur Verfügung zu stellen. Dazu brauche es auch Kernkraftwerke. Bei Rosatom, einem der bedeutendsten Lieferanten solcher Kernkraftwerke weltweit, nimmt man derlei Äusserungen mit Befriedigung zur Kenntnis. Jedes Land müsse seinen Energiemix selber bestimmen, aber ohne eine sichere Grundlast könne dies zu einem Grossrisiko werden.

Die erneuerbaren Energien sind auf Dauer keine Lösung zur Sicherung einer stabilen Energieversorgung. Alleine mit Backup-Kraftwerken, wie sie von Rosatom mit Erfolg gebaut werden, kann die Energieversorgung gesichert werden. Beim EU-Energiekommissar geht man davon aus, dass ein Anteil von 20% an Atomenergie diesen Forderungen entspricht. Nur auf dieser Grundlage könne die europäische Klimapolitik auch wieder jenes Mass an Berechenbarkeit erhalten, das man bisher von ihr erwartet hat, aber nie erreicht wurde.

Neue Energien, Kohle, Pipelines und Kernkraftwerke sind unersetzbare Bestandteile eines ausgewogenen Energiemixes. Rosatom  ist sich der Verantwortung bewusst, wie mit einer sicheren und sauberen Energie die Karten richtig verteilt werden können. Es geht letztlich um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Staaten. Das augenblickliche Chaos in Energiefragen zwischen der Nordsee und den Alpen ist die schlechteste Voraussetzung für den dringend notwendigen Wirtschaftsaufschwung in den Staaten der Europäischen Union.

 

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