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Dienstag, 17 Mai 2022 10:36

Nachhaltige Kleidung: Darum ist sie so wichtig

nachhaltige Arbeitskleidung nachhaltige Arbeitskleidung pixabay

Jeder Deutsche kauft jährlich im Durschnitt 40 bis 70 neue Kleidungsstücke – dabei werden ganze 40 Prozent von diesen überhaupt nicht oder nur sehr selten angezogen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass in den Kleiderschränken rund 50 Prozent der Kleidungsstücke ungenutzt herumliegen.

 

Daher ist es in regelmäßigen Abständen zu empfehlen, den Kleiderschrank ordentlich auszumisten. Die nicht mehr benötigte Kleidung wird dann häufig in die Altkleidersammlung gegeben, allerdings können nur 18 Prozent der abgegebenen Kleidungstücke tatsächlich noch einmal verwendet werden.

Einer der Gründe dafür besteht darin, dass die Qualität der Kleidung heute kontinuierlich abnimmt. Damit stets der aktuellste modische Trend geboten werden kann, wird eine große Menge Kleidung in kürzester Zeit produziert, was sich natürlich nachteilig auf die Qualität auswirkt. Daneben geht die billige Kleidungsproduktion mit zwei hauptsächlichen Problemen einher, nämlich dass die Umwelt durch diese in hohem Maße belastet wird und die Arbeiter oft Opfer von sozialer Ausbeutung sind.

Nachhaltige Kleidungsstücke, auch nachhaltige Arbeitskleidung, ist daher heutzutage von enorm großer Bedeutung. Doch wodurch zeichnet sich diese eigentlich aus?

Die Argumente für die nachhaltige Mode

Für die Kleidungsherstellung wird eine Vielzahl an Ressourcen verbraucht. Für die Herstellung von einem Kilo Baumwolle werden beispielsweise alleine in Indien 22.500 Liter Wasser eingesetzt, obwohl die die Regionen allgemein als überaus trocken zeigen. Daneben führen die dabei genutzten Pestizide zu einer Verunreinigung des Grundwassers und schwerwiegenden Bodenschäden.

Darüber hinaus müssen die jeweiligen Rohstoffe natürlich auch zu den jeweiligen Produktionsstätten transportiert werden und auch das fertige Produkt hat noch lange Transportwege vor sich, bis es bei dem Endverbraucher ankommt. Dadurch erfolgt ein nicht zu vernachlässigender Ausstoß an CO2. Werden eine Tonne Textilien mit einem LKW transportiert, werden pro Kilometer ganze 103 Gramm Treibhausgas ausgestoßen.

Zu nennen ist in diesem Zusammenhang selbstverständlich ebenfalls, dass in der Modeindustrie Kinderarbeit und Arbeitsbedingungen, welche die Gesundheit der Arbeiter in hohem Maße gefährden, keinesfalls eine Seltenheit darstellen. Wird somit auf nachhaltige Mode anstatt auf Waren gesetzt, die billig produziert werden, lässt sich bereits ein großer Beitrag dazu leisten, für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen und die Umwelt zu entlasten.

Diese Unterschiede zeichnen nachhaltige Modelabels aus

Die Fast-Fashion-Industrie beruht darauf, dass möglichst viel Kleidung zu möglichst günstigen Preisen produziert wird. Eine Berücksichtigung der sozialen Aspekte oder der Umweltschädlichkeit erfolgt dabei nicht. Es ist so kaum verwunderlich, dass Kleidungsstücke, die unter derartigen Voraussetzungen produziert werden, keinesfalls durch ihre lange Haltbarkeit überzeugen können. Eine hochwertige Qualität kann bei der günstigen und schnellen Fertigung kaum sichergestellt werden, daneben profitiert die Industrie davon, wenn die Menschen ständig neue Kleidungsstücke benötigen.

Die Gegenbewegung zu der Fast-Fashion-Industrie stellt die Slow-Fashion dar. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass Mensch und Umwelt im Fokus stehen. Somit gestaltet sich die Produktion wesentlich langsamer. Pro Jahr werden lediglich eine oder zwei neue Kollektionen vorgestellt, die sich als langlebig, zeitlos und klassisch zeigen.

Die Basis der Slow-Fashion-Bewegung besteht in nachhaltigen und hochwertigen Kleidungsstücken, die nur in limitieren Auflagen gefertigt werden, damit eine Überproduktion ausgeschlossen werden kann. Bevorzugt eingesetzt werden für die Herstellung außerdem natürliche Fasern, wie beispielsweise Bio-Baumwolle, bei der auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet wird.