Dieses Problem lässt sich besonders häufig beobachten, wenn lange vor dem Computermonitor gesessen wird, was heutzutage leider für die meisten Arbeitnehmer zum Alltag gehört.
Für Abhilfe sorgt es dann in der Regel, den Kopf ruckartig nach links und dann nach rechts zu bewegen. Im Anschluss werden noch einige kreisende Bewegungen ausgeführt. In den meisten Fällen lässt sich ein sanftes Knirschen und Knacken wahrnehmen, welches von dem lang ersehnten entspannenden Gefühl im Nacken gefolgt wird. Die Betroffenen sind dann überzeugt, dass sie ihrem Nacken mit diesem Vorgehen etwas Gutes getan haben. Oft werden diese Bewegungen sogar unterbewusst durchgeführt.
Was viele Menschen jedoch nicht wissen: Diese Bewegungen können dem empfindlichen Nacken- und Halsbereich durchaus Schaden zufügen. Daneben besteht eine wesentlich bessere Alternative darin, den Nackenbeschwerden mithilfe von speziellen Übungen vorzubeugen.
Wie das Knacken und das Knirschen im Nacken überhaupt zustande kommt und was bei vorliegenden Nackenbeschwerden getan werden sollte, erklärt der folgende Beitrag.
Knackender und knirschender Nacken – Die Ursachen
In der Regel kann ein leichtes Knacken im Nacken als völlig normal und damit als harmlos bewertet werden. Die Knackgeräusche strahlen dabei häufig sogar bis in den hinteren Kopf aus, was jedoch kaum bedenklich ist.
Die Entstehung des Knackens lässt sich darauf zurückführen, dass es zu einer Verschiebung der kleinen Wirbelgelenke kommt, wodurch ein geringer Unterdruck erzeugt wird. Eine Instabilität im Nacken muss in den meisten Fällen aufgrund des Knackens nicht befürchtet werden, zumindest, wenn in dem Bereich in der Vergangenheit keine Verletzungen aufgetreten sind.
Oft hängen die Knackgeräusche auch mit einem verspannten Nacken zusammen. Die verspannten Haltebänder des Nackens dehnen sich aufgrund von Blockaden in der Halswirbelsäule, sodass ein Knackgeräusch verursacht wird. Ruckartige Bewegungen können jedoch ebenfalls zu einem Knacken im Nacken führen. In diesem Fall kommt es zu einem Platzen von Kohlenstoffdioxid-Bläschen, welches sich in Form des typischen Knackgeräuschs bemerkbar macht.
Hören sich die Geräusche im Nacken jedoch eher nach dem typischen Knirschen von Sand an und entstehen besonders häufig bei einem Drehen des Kopfes, liegen den Beschwerden oft andere Ursachen zu Grunde. Lässt sich ein Knirschen im Kopf- beziehungsweise dem Genickbereich wahrnehmen, ist dies nämlich ein Hinweis auf Gelenkverschleiß oder einen Abrieb des Knorpels.
Die Knorpelflächen können sich beispielsweise verstärkt abnutzen, wenn die Bandscheiben verletzt sind. Die Halswirbelsäule knirscht, wenn es zu einer Reibung zwischen zwei Knochen kommt. Oft sind dann auch begleitende Kopfschmerzen wahrnehmbar. Generell sind die knirschenden Geräusche jedoch ein Hinweis darauf, dass der Nacken mehr Bewegung benötigt.
Mit knirschendem Nacken zum Arzt?
Sollten die knirschenden und knackenden Geräusche im Bereich der Halswirbelsäule jedoch von Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Schmerzen begleitet werden, ist es empfehlenswert, einen Arzt mit den Beschwerden zu konsultieren. Das gleiche gilt, wenn mit dem Knirschen im Nacken auch Kopfschmerzen verbunden sind.
Dieser kann ausschließen, dass die Symptome durch eine vorliegende Erkrankung ausgelöst werden, zum Beispiel einen Bandscheibenvorfall. Besteht Unsicherheit hinsichtlich des Knirschens im Nacken, ist es so empfehlenswert, lieber einmal öfter als einmal zu wenig zum Arzt zu gehen, um eine Verschlimmerung der Beschwerden zu vermeiden.
Knirschender Nacken – Was kann getan werden?
Für die Vermeidung von einem weiteren Verschleiß, kommt es in hohem Maße auf eine Kräftigung der Halsmuskulatur mithilfe von speziellen Übungen an. Empfehlenswert ist es so beispielsweise, einen kompetenten Physiotherapeuten aufzusuchen, der genau weiß, welche Übungen bei knirschenden Geräuschen im Nacken zu einer Verbesserung führen und eine weitere Degeneration verhindern.
Daneben ist es sinnvoll, grundsätzlich mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Dies gilt besonders für Menschen, die sehr viel Zeit im Sitzen vor dem Computer verbringen. Nacken- oder Rückenprobleme treten schließlich überaus häufig durch ein zu langes und zu starres Sitzen auf. Es stehen jedoch zahlreiche Übungen zur Verfügung, die auch zwischendurch am Arbeitsplatz im Büro problemlos durchgeführt werden können und so über den Tag verteilt für wohltuende Entspannung sorgen.
In Nackenbeschwerden manifestieren sich darüber hinaus oft auch Stress, negative Gedanken und emotionale Belastungen. So kann es ebenfalls helfen, die persönliche Lebensweise einmal unter die Lupe zu nehmen und dann gegebenenfalls zu verändern. Wird Stress reduziert, wird der Nacken nämlich bereits merklich entlastet. Hilfreich sind dabei beispielsweise Atemübungen oder Entspannungstechniken. Im Alltag sind ebenso ausreichend Pausen einzuplanen, außerdem sollten die Dinge, deren Festhalten Kummer auslöst, losgelassen werden. Unterstützt werden kann dies auch durch Meditation.
Regelmäßige Sporteinheiten führen ebenfalls häufig zu einer Verbesserung von Nackenbeschwerden. Besonders Yoga gilt in diesem Zusammenhang als überaus effektiv. Unterstützt werden sollten die sportlichen Betätigungen durch eine abwechslungsreiche, vollwertige und gesunde Ernährung, die eine vollumfängliche Nährstoffversorgung sicherstellt.
Daneben ist ebenfalls die Schlafposition zu überdenken. Auch spezielle Nackenkissen können dabei helfen, Beschwerden zu lindern. Dies gilt insbesondere für Menschen, die hauptsächlich auf der Seite schlafen. Gelockert werden kann das Gewebe im Nacken darüber hinaus durch regelmäßige Massagen oder Wärmebehandlungen.
So gefährlich kann das Knirschen im Nacken werden
Ein Fall aus den USA hat vor kurzem für großes Aufsehen gesorgt, da dieser zeigt, welche Gefahr in Einzelfällen von Nackenbeschwerden ausgehen kann. Ein 28-jähriger Mann erlitt so einen Schlaganfall, weil er seinen Nacken knacken ließ. Für ihn bestand zeitweise sogar eine akute Lebensgefahr.
Der Fall trug sich so zu, dass der Betroffene Schmerzen am Hals verspürte. Diesen wollte er entgegenwirken, indem er seinen Hals dehnte, um ihn wieder zu entspannen. Allerdings verschlimmerten sich seine Beschwerden dadurch nur, bis er sogar in seiner linken Körperhälfte ein Taubheitsgefühl wahrnahm und kaum noch gehen konnte. Als er ins Krankenhaus gebracht wurde, lautete die Diagnose der Ärzte, dass der junge Mann einen Schlaganfall erlitten hat.
Dieser wurde ausgelöst, da es zu einem Riss von Arterien bei dem Knacken seines Nackens kam. Der Betroffene hat seinen Hals so stark verdreht, dass die Arterien, die bis zu den Halsknochen reichen, halbiert wurden.
Allerdings ist bei diesem Fall festzuhalten, dass diese schwerwiegenden Folgen des Nackenknackens eine absolute Ausnahme darstellen. Dennoch ist es wichtig, bei dem Dehnen des Nackens stets darauf zu achten, dass dieser nicht zu stark gedreht wird. Vielmehr ist der Kopf behutsam von einer Seite zur anderen zu bewegen.